Ohne Zweifel waren die Proteste gegen den G20-Gipfel in Hamburg ein großes Ereignis für die meisten bewegungslinken und linksradikalen Akteure in der BRD und darüber hinaus. Der polizeilich gewährte Ausnahmezustand im Schanzenviertel diente zur Rechtfertigung der massiven Gewalt der Polizei und ihres rechtswidrigen Handelns lange vor den Krawallen. Weiterhin zielte die öffentliche Diskussion im Anschluss auf die Aufrüstung und Entdemokratisierung dieses Staats im Staate; diente sie zur Delegitimierung jeglichen Protestes und eröffnete eine Hetzjagd gegen das konstruierte Feindbild „linksautonomer Gewalttäter“.
Doch was geschah eigentlich alles sonst noch in diesen Tagen im Gefahrengebiet Hamburg? Wer versammelte sich dort zum Protest, wie wurde dieser inszeniert, welche Kritik sollte daran vorgenommen werden und wie sind die Proteste insgesamt im Wahljahr 2017 einzuordnen und politisch zu bewerten?
Die Veranstaltung nimmt den medialen Diskurs im Anschluss zum Aufhänger, um einem Erfahrungsbericht Raum zu geben, eine anarchistische Kritik zu üben und die Folgen der Proteste zu besprechen. Eine Diskussion über die Legitimität von „Gewaltanwendung“ wird in diesem Zusammenhang aus Gründen nicht erfolgen. Teilnehmen können alle, die sich für das Thema interessieren, unabhängig davon, ob sie bei den Gipfelproteste waren oder nicht.